Die Vorbereitung ist der Schlüssel in Unternehmensnachfolge

Bevor du dein Unternehmen auf der Nachfolgebörse listest, solltest du einige Schritte unternehmen:
  • Unternehmensbewertung: Um einen realistischen Verkaufspreis festzulegen, raten wir dir, die Expertise eines Experten einzuholen.
  • Unternehmensunterlagen: Stelle sicher, dass alle Unterlagen aktuell und geordnet sind. Dazu gehören Finanzberichte, Kundenlisten und Verträge.

Unser Tipp: Hilfreiche Unterstützung bieten die für die Region zuständigen Industrie- und Handwerkskammern. Auf deren Seiten findest du wichtige Ratgeber, Praxisbeispiele und weiterführende Links. Dort werden auch regelmäßig Webinare und Seminare zum Thema Nachfolge angeboten.

Wir legen dir allerdings nahe, die Unterstützung eines Unternehmensberaters oder eines Wirtschaftsprüfers mit Erfahrung in der Bewertung von Schreinereien / Tischlereien in Anspruch zu nehmen.

Festlegen des Verkaufspreises

Wie legt man den Verkaufspreis seiner Schreinerei / Tischlerei fest. Hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Die Wahl des richtigen Verfahrens hängt von der jeweiligen Situation der Schreinerei / Tischlerei ab. Daher werden oft auch verschiedene Methoden miteinander kombiniert, um ein realistisches und ausgewogenes Bild des Unternehmenswerts zu erhalten.

Hier geben wir dir einen Überblick über die unterschiedlichen Verfahren.

Substanzwertverfahren:

Das Substanzwertverfahren richtet sich an Betriebe, bei denen der materielle Besitz einen großen Teil des Wertes ausmacht. Hier stehen alle materiellen Vermögenswerte wie zum Beispiel Maschinen, Anlagen, Immobilien, Fuhrpark und Werkzeuge im Fokus.

Ertragswertverfahren:

Beim Ertragswertverfahren wird der zukünftige Ertrag bzw. der Gewinn des Unternehmens prognostiziert. Geschätzt werden zukünftige Cashflows. Zudem wird der Kapitalisierungszinssatz berücksichtigt, der das Risiko widerspiegelt. Dieses Verfahren ist für Betriebe geeignet, die bereits etabliert sind und über eine stabile Auftragslage verfügen.

Multiplikationsverfahren:

Der Unternehmenswert wird auf Basis von Kennzahlen wie Umsatz oder Gewinn ermittelt anhand vergleichbarer Betriebe und Unternehmensverkäufe. Empfohlen wird dieses Verfahren, wenn es vergleichbare Übergaben in der Branche gibt. Bei einer Schreinerei / Tischlerei würde der Jahresgewinn oder Umsatz mit einem branchenähnlichen Multiplikator multipliziert – so erhält man eine grobe Wertrichtung.

Berücksichtigung immaterieller Werte:

Neben den harten Kennzahlen wie Substanz und Ertrag spielen auch weiche Faktoren wie Kundenstamm, die Reputation des Betriebs, die regionale Marktposition sowie bestehende Verträge eine Rolle. Diese Werte können durch einen Experten in einem Gutachten erfasst werden und in den Firmenwert miteinfließen.

Vorbereitung der Unternehmensunterlagen:

Welche Unterlagen brauchst du, um perfekt für eine Übergabe deiner Schreinerei / Tischlerei vorbereitet zu sein? Hier haben wir direine kleine Auflistung vorbereitet.

Finanzunterlagen:

  • Jahresabschlüsse: Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) der vergangenen Jahre
  • Steuerunterlagen: Steuererklärungen, Steuerbescheide und relevante Korrespondenzen mit dem Finanzamt
  • Liquiditätspläne und Finanzierungsübersichten: Darlehensverträge, Bankunterlagen und Finanzierungspläne

Verträge und rechtliche Dokumente:

  • Miet- oder Pachtverträge: Für Betriebsräume oder andere genutzte Immobilien
  • Lieferanten- und Kundenverträge: Alle bestehenden Verträge mit Lieferanten, Dienstleistern und Kunden
  • Arbeitsverträge: Mit allen Mitarbeitern sowie ggf. Betriebsvereinbarungen
  • Gesellschaftsverträge: Bei Kapitalgesellschaften oder Partnerschaften
  • Lizenz- und Patentrechte: Dokumentation von Schutzrechten und Lizenzen

Kunden- und Lieferantenlisten:

  • Kundenlisten: Vollständige und aktuelle Aufstellung der wichtigsten Kunden inklusive Kontaktdaten, Vertragslaufzeiten und Umsatzbeiträgen,
  • Lieferantenverzeichnisse: Detaillierte Liste aller relevanten Zulieferer und Dienstleister

Betriebsdokumentation und Geschäftsunterlagen:

  • Geschäftsplan: Strategische Ausrichtung, Marktpositionierung und Zukunftspläne
  • Prozessdokumentationen: Abläufe in Produktion, Vertrieb oder Service
  • Organigramme und Mitarbeiterverzeichnisse: Struktur des Unternehmens und Zuständigkeiten

Unternehmensbewertung und Vermögensaufstellungen:

  • Inventarverzeichnis: Übersicht über Maschinen, Anlagen, Fuhrpark und weitere materielle Vermögenswerte
  • Bewertungen immaterieller Werte: Etwa der Kundenstamm, Markenrechte oder andere immaterielle Güter

Sonstige relevante Unterlagen:

  • Versicherungsunterlagen: Betriebs-, Haftpflicht-, Unfall- und weitere relevante Versicherungen
  • Genehmigungen und Lizenzen: Alle behördlichen Genehmigungen, Zertifikate und Lizenzen
  • Dokumentationen zu Investitionen: Nachweise über durchgeführte Modernisierungen, Investitionen und Wartungen
  • Rechtsunterlagen: Informationen zu laufenden oder vergangenen Rechtsstreitigkeiten

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